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Forschungsprojekt „IND-E“ gestartet

Das Institut für Energiesystemtechnik (INES) analysiert mit Partnern, wie die deutsche Industrie die Klimaschutzziele erreichen kann.

Projektmitarbeiterin Hanhee Kim (links) und Projektleiter Niklas Hartmann (rechts) stehen auf der Wiese vor dem RIZ-Energie.nd Projektleiter an der Hochschule Offenburg für IND-E.
© Hochschule Offenburg

Hanhee Kim (links) und Niklas Hartmann (rechts) sind Projektmitarbeiterin und Projektleiter an der Hochschule Offenburg für IND-E.

In dem dreijährigen Forschungsverbundprojekt „IND-E Dekarbonisierungs- und Elektrifizierungspotentiale in der deutschen Industrie“ untersuchen die Hochschule Offenburg, das Öko-Institut Freiburg, das Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) der Universität Freiburg und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE die Dekarbonisierungs- und Flexibilisierungspotenziale einzelner Industriebranchen und deren Einbindung in das gesamte Energiesystem. Dazu wird zunächst der Ist-Zustand der Elektrifizierung ermittelt. Die verschiedenen Energiesystemmodelle – von Gesamtenergiesystemmodellen und Strommarktmodellen bis hin zu Modellen, die Einzel-Industrien abbilden – der Projektpartner werden miteinander kombiniert, um die wichtigen Fragen zur Dekarbonisierung der Industrie anhand einer breiten Modelllandschaft abbilden zu können. Bei einer stärkeren Elektrifizierung sind insbesondere die Auswirkungen auf das Stromsystem und das Stromnetz zu berücksichtigen. Ein zusätzlicher Fokus wird auf der Analyse von Akteuren und politischen Rahmenbedingungen liegen, sowie der Frage, wie diese in den Modellen Eingang finden können.

„Die Aufgabe des INES in dem Projekt ist die Entwicklung eines Modells, mit dem die Handelsmöglichkeiten und Ertragsströme der Unternehmen durch eine verstärkte Elektrifizierung bewertet werden können“, erläutern Hanhee Kim und Niklas Hartmann, Projektmitarbeiterin und Projektleiter an der Hochschule Offenburg, den Anteil des INES.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag e. V. sowie dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. begleitet.

Klimaziele

Laut Umweltbundesamt hat die deutsche Industrie im Jahr 2020 rund 178 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert, das sind 22 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen. Mit dem deutschen Klimaschutzgesetz hat die Bundesregierung erstmals verbindliche jährliche sektorale Klimaziele definiert. Der Industriesektor muss demnach bis 2030 eine Reduktion der Treibhausgase auf 140 Millionen Tonnen realisieren, im Durchschnitt ist eine jährliche Reduktion von vier bis fünf Millionen Tonnen gesetzlich vorgeschrieben. Zu den Emissionen des Industriesektors zählen die energiebedingten Emissionen aus Industriekraftwerken sowie prozessbezogene Emissionen. Die Kategorie der verarbeitenden Gewerbe, die eine Vielzahl von Branchen umfasst, macht dabei mit 16 Prozent den größten Anteil der deutschen Treibhausgasmissionen aus. Die Herstellung von mineralischen Produkten, von Metallen sowie von chemischen Erzeugnissen fällt hierbei besonders ins Gewicht.