50 Jahre HAW

Vor 50 Jahren wurden die ersten Fachhochschulen gegründet. Dieses Jubiläum feiern die HAW/FH unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Mit der Einführung eines neuen Hochschultyps – der sogenannten Fachhochschulen (kurz FH) – wurde 1968 der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte gelegt. Die Besonderheit: kurze Studienzeiten kombiniert mit einem hohen Praxisbezug. Mit dieser Erfolgsformel sollten Fachkräfte insbesondere in technischen und betriebswirtschaftlichen Studiengängen sowie in der Sozialen Arbeit ausgebildet werden. Forschung war dabei nicht vorgesehen. Die Gründung der ersten FH erfolgte dann ein Jahr später 1969 in Schleswig-Holstein. Seither sind 50 Jahre vergangen, in denen sich nicht nur die Welt, sondern auch der Hochschultyp FH grundlegend verändert hat. Zum einen hat sich die Zahl der FH im Zuge der Wiedervereinigung und durch Neugründungen enorm erhöht. Zum anderen gab es in den letzten Jahren eine inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung, die den FH einen entscheidenden Schub gegeben haben. Die Umstellung sämtlicher Studiengänge auf Bachelor- und Masterabschlüsse, neue gesetzlich definierte Aufgaben für FH wie die Verpflichtung zur angewandten Forschung, die Förderung des Wissenstransfers, die zunehmende Bedeutung lebenslanger wissenschaftlicher Weiterbildung und verbesserte Möglichkeiten zur Promotion sind dabei wichtige Eckpfeiler. So hat sich im Laufe der Jahre ein neuer Hochschultyp entwickelt, der sich auch in der Bezeichnung der Hochschulen niederschlägt. In zahlreichen Landeshochschulgesetzen wurde die Bezeichnung „Fachhochschule“ durch „Hochschule für Angewandte Wissenschaften“ (kurz HAW) ersetzt. Und daher führen nur noch zehn der 118 in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) organisierten HAW/FH die „Fachhochschule“ in ihrem Namen.

Heute studieren an den HAW/FH über 1 Mio. Studierende und 40% aller Studienanfänger/innen schreiben sich an einer HAW/FH ein. Knapp 60% der Studierenden in den Studienbereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und (Bau-)Ingenieurwesen kommen von HAW/FH. Im Bereich Sozialwesen sind es fast 90% der Studierenden, in den Verwaltungswissenschaften 95% und in den Gesundheitswissenschaften 80%. Etwa 20.000 Professor/innen lehren an HAW/FH. Über 241 thematisch etablierte Forschungsschwerpunkte mit durchschnittlich 1,16 Mio. Euro Drittmittel sind an den HAW/FH verankert.

Mit der Kampagne „Unglaublich wichtig“ feiern wir also nicht nur ein Jubiläum. Wir feiern auch eine Idee, die Deutschland als Innovationsmotor bewegt. Wir sind stolz darauf, Teil dieser innovativen Gemeinschaft zu sein, die in Lehre, Forschung und vor allem in der Praxis nachhaltigen Fortschritt ermöglicht.

Die Hochschule Offenburg nahm bereits 1964 als staatliche Ingenieurschule den Lehrbetrieb auf. Wir konnten daher 2014 unser 50-jähriges Bestehen als Einrichtung feiern. Unser Jubiläum als Fachhochschule und damit als Hochschulinstitution, die heute als Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) auch einen umfassenden Auftrag in den Bereichen Forschung, Transfer und Weiterbildung besitzt, steht für 2021 an. Denn 1971, zum frühestmöglichen Zeitpunkt in Baden-Württemberg, sind wir Fachhochschule (FH) geworden.