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Ihre Nicole Diebold
Referentin für Schulkooperationen | MINT College

Keine Angst vor Mathe

v.l.n.r.: Benjamin Grieb, Melanie Karrasch, Verena Rist

Mathematik im Studium? Kann an der Hochschule Offenburg fast jeder schaffen, auch Quereinsteiger, deren Abi schon länger zurück liegt. Hilfsangebote wie etwa Brückenkurse, Matheapp, E-Learning-Angebote oder Tutorien helfen Studis dabei, die Angst vorm Rechnen zu verringern.

Fakt ist: Mathematik ist aus Ingenieursstudiengängen nicht wegzudenken. Fakt ist leider auch: Die Angst vor Mathe hält viele Studieninteressierte davon ab, sich für technische Fächer einzuschreiben. „Das muss nicht sein“, findet Verena Rist, die an der Hochschule Offenburg im ersten Semester Biomechanik studiert.

Nach dem Abitur absolvierte die 27-jährige zuerst eine Ausbildung zur Goldschmiedin. Als sie sich im vorigen Jahr entschloss, das Ingenieursfach Biomechanik zu belegen, war da einerseits Aufbruchsstimmung und Begeisterung für das neue Studium. „Andererseits war mir mulmig zumute. Wegen Mathe. Für mich war es damals das Fach, von dem ich dachte, es könnte mir das Studium am ehesten killen.“

Verständlich: In der Schule sei Mathe zwar kein „Angstfach“ gewesen, erklärt die Biomechanikstudentin: „Aber gut war ich nie. Acht Jahre nach dem Abi war mein Grundwissen total lückenhaft. Ich hatte Angst, nicht mitzukommen.“ Ihre größte Sorge war es, gleich von Beginn an abgehängt zu werden. Sie wusste schließlich: „Um Mathe kommt man im Ingenieursberuf nicht herum.“ Zurückblickend stellt sie fest: „Im ersten Semester ist Mathe das Fach mit der meisten Vorlesungszeit. Und auch in Zukunft werden wir Mathe nicht los. Technische Mechanik, Strömungslehre, Physik, Bionik. Wer da nicht rechnen kann, ist aufgeschmissen.“

Um ihre eingerosteten Fähigkeiten aufzufrischen, belegte Verena Rist zwei Wochen vor Semesterbeginn einen speziellen Mathekurs. „Wir bieten vor dem eigentlichen Vorlesungsbeginn als Brücke zwischen Schule oder Beruf und Studium verschiedene Vorkurse an“, erklärt Prof. Dr. Eva Decker, Professorin in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. „So wollen wir unseren Studentinnen und Studenten den Einstieg ins Studium zu erleichtern.“ Die Brückenkurse finden zwei Wochen vor Semesterbeginn statt und werden von erfahrenen Dozenten geleitet – acht Tage lang Mathe büffeln und das in den Ferien: „Es hat sich definitiv gelohnt“, bilanziert die Studentin: „In dem Vorkurs wurden wichtige Basics aufgefrischt, uns wurden wirklich alle wichtigen Grundlagen wie Brüche rechnen, Wurzeln lösen oder binomische Formeln nochmal erklärt. Ich bin so selbstbewusst ins erste Semester rein!“

„Der Mathebrückenkurs hat mir eine Grundsicherheit vermittelt, die mich jetzt durchs Studium trägt“, sagt auch Rists Studienkollegin Melanie Karrasch, die nach dem Abi 2015 eine Ausbildung zur Orthopädietechnikerin durchzog, ehe sie sich für Biomechanik einschrieb. „In den Vorkursen wird wirklich jeder dort abgeholt, wo er steht“, lobt die 23-jährige: „Man muss hier keine Angst vor Mathe haben, aber man muss sich auch klar darüber sein, dass das Pensum während des Semesters beachtlich ist. Ohne Grundlagen ist es nicht machbar. Aber ohne Arbeitsdisziplin auch nicht.“ Es sei wichtig, das ganze Semester über am Ball zu bleiben, sonst sei die Stofffülle nicht zu bewältigen, so Karrasch. „Mit minimalem Aufwand durchzukommen wie in der Schule, das funktioniert im Studium einfach nicht mehr“, warnt sie: „Aber dank der Grundlagen aus den Brückenkursen kann man da souverän rangehen und hat keine Defizite, wenn es mal schwieriger wird.“

Aktuelle Informationen aus der Hochschule:

Erstes Offenburger Junior Science Café

In Kooperation mit der Hochschule Offenburg und SchuleWirtschaft organisieren Schülerinnen und Schüler der Klasse 12/3 (Technik und Management) des Technischen Gymnasiums Offenburg das erste Offenburger Junior Science Cafe. [mehr]

Hands-on Erfahrungen im Einstiegssemester startING

Mit einem facettenreichen Orientierungsangebot unterstützt das Einstiegssemester startING seit 2011 Studieninteressierte auf dem Weg zu einer selbstreflektierten Studienfachwahl und begleitet sie bei einem gelingenden Übergang...[mehr]

Informationen rund um Stipendien

Stipendium gesucht? Beim Stipendientag am Dienstag, 30. April 2019 erfahren Interessierte zwischen 11:30 und 16:00 Uhr, welche verschiedenen Fördermöglichkeiten es gibt. [mehr]

Werkschau 2019

Am Donnerstag, den 18. Juli öffnet die Fakultät Medien und Informationswesen die Türen zur Werkschau. Studierende präsentieren an diesem Tag ihre Projekt- und Abschlussarbeiten.[mehr]

Open Campus in Gengenbach

Die Hochschule Offenburg – Standort Gengenbach – öffnet ihre Türen am Samstag, 25. Mai, 11-22 Uhr. Spannende Aktionen und Mitmachangebote warten auf die Besucher, wie auch Informationen rund um das Studienangebot und...[mehr]

Infoabend "Studienstart"

Studienbotschafter sowie Professorinnen und Professoren aus den Bereichen Technik, Wirtschaft und Medien geben am Dienstag, 21. Mai 2019 Einblicke in das Studienangebot der Hochschule Offenburg.[mehr]

Einblicke in den Hochschulalltag

Biomechanik: Interdisziplinär mit dem Universitätsklinikum Freiburg

Wie stabil sind unterschiedliche Behandlungsmethoden einer Kniescheibenfraktur? Um dies exakt bestimmen zu können, hat ein interdisziplinäres Team aus Medizin und Ingenieurwissenschaft eine spezielle Prüfvorrichtung entwickelt. Julia Schaub beschreibt den Verlauf des Projekts

Die Kniescheibe hat eine sehr hohe funktionelle Bedeutung für die untere Extremität. Bei Verletzungen muss diese optimal rekonstruiert werden. Zur Rekonstruktion stehen verschiedene operative Verfahren zur Verfügung. Diese Verfahren müssen im Vorfeld biomechanisch geprüft werden, bevor sie in der Praxis angewendet werden können. Für die Entwicklung des biomechanischen Versuchsaufbaus wurde ein Team aus Medizin von der Freiburger Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Dr. Mirjam Victoria Neumann und Dr. Ferdinand Wagner) und Ingenieurwissenschaft von der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik (Prof. Dr. Steffen Wolf, Dipl.-Math. Yasar Daryousi und Julia Sarah Schaub, B.Sc.) gebildet. Bei dem Projekt bestand unsere Aufgabe darin, geeignete Instrumente und Vorrichtungen zu entwickeln, mit denen eine sinnvolle biomechanische Prüfung unter standardisierten Bedingungen möglich ist.

Aufwendiges Testverfahren

Im ersten Schritt konstruierte Yasar Daryousi auf Basis der von den Medizinern ausgewerteten Röntgenbilder eine Sägevorrichtung für die Kniescheibe. Diese dient dazu, die Kniescheibe der Humanpräparate reproduzierbar zu durchbrechen. Die mittels eines CAD-Programms konstruierte Sägevorrichtung wurde mit Hilfe eines 3D-Druckers aus Kunststoff gefertigt. Im zweiten Schritt entwickelte ich eine Testvorrichtung, mit Hilfe derer das humane Kniepräparat für die biomechanische Testung in eine gewöhnliche Zug-/ Druck-Materialprüfmaschine eingespannt werden kann. Nach einer ausführlichen Literaturrecherche und dem Austausch mit Mirjam Neumann und Ferdinand Wagner habe ich die Vorrichtung mit einem CAD-Programm skizziert und danach unter Zuhilfenahme eines 3D-Druckers ein erstes Modell aus Kunststoff fertigen lassen. Mit diesem Modell erfolgten verschiedene Testphasen. Zuerst testeten wir das Modell an der hochschuleigenen Materialprüfmaschine, anschließend an der Materialprüfmaschine im Labor in Freiburg. Die finale Einspannvorrichtung wurde schließlich in der hochschuleigenen Werkstatt aus Metall gefertigt.

Von der Theorie in die Praxis

Nach meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft an der Fakultät M+V kann ich ein sehr positives Fazit ziehen. Ich konnte zusammen mit einem tollen Team bestehend aus Ärzten und Ingenieuren arbeiten und von den kurzen Entscheidungswegen hier an der Hochschule profitieren. Mit Hilfe des Projekts konnte ich das theoretische Wissen, das ich mir während meines Bachelor- und noch andauernden Master-Studiums der Medizintechnik angeeignet habe, in die Praxis umsetzen und so die beiden Bereiche Medizin und Technik in der Praxis miteinander verknüpfen. Gemeinsam konnten wir innerhalb eines Semesters unser Ziel erreichen: Wir haben einen Versuchsaufbau entwickelt, mit Hilfe dessen nun neue Behandlungsverfahren am Knie hinsichtlich ihrer biomechanischen Stabilität standardisiert untersucht werden können.

Solar-Tuk Tuk für den Campus

Sonne statt Benzin: Ein Offenburger Studierendenprojekt baut Tuk Tuk-Motorrikschas zu Solarmobilen um und entwickelt ein Umrüstkit für den Umbau auf einen sauberen Antrieb.[mehr]

Greenlight mit neuen Projektpartnern

Die GREENLIGHT-Initiative der Hochschule Offenburg baut die Zusammenarbeit mit marokkanischen Projektpartnern weiter aus. Neu dazugekommen sind ein Internat für junge Mädchen und ein Haus für Straßenkinder.[mehr]

SolAqua-Projekt: Meerwasser trinken können

Wasser wird in vielen Ländern knapp. Der Weltwassertag lenkt jedes Jahr am 22. März einen Blick auf die kritische Situation von Trinkwasser. Das Projekt SolAqua forscht an umweltfreundlichen und dezentralen Entsalzungsanlagen.[mehr]

Die Gewinnerfilme der SHORTS 2019

Mit der großen Preisverleihung endeten am Freitag die SHORTS 2019. Aus 50 Filmen kürte die Jury acht Gewinnerinnen und Gewinner und vergab Preisgelder in Höhe von 8.000 Euro.[mehr]

FORUM-Reihe: "Forschung auf dem Campus"

War Forschung an den früheren Fachhochschulen eher ein Randthema, so haben sich die Hochschulen für angewandte Wissenschaften mittlerweile als solider Wissenschaftsakteur etabliert. Regionale Innovationsmotoren, Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Lehre und Praxis, produkt- und anwendungsorientierte Forschung: Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften allgemein und die Hochschule Offenburg im Besonderen stehen für innovative Projekte und Forschungsvorhaben – und eine enge Verzahnung mit Unternehmen in der Region.

Heute verfügen alle baden-württembergischen Hochschulen über ein Forschungsreferat, oft bezeichnet als Institut für Angewandte Forschung.Diese Einheiten dienen als organisatorisches Dach für die Forschungsaktivitäten und agieren als zentraler Ansprechpartner für Unternehmen. Die Hochschule Offenburg gehört seit Jahren zur Spitzengruppe in der angewandten Forschung in Baden-Württemberg. Mit zahlreichen Forschungsprojekten trägt sie als verlässlicher Partner zur Innovationskraft der Region bei.

Neben dem zentralen Institut für Angewandte Forschung (IAF) konnten inzwischen acht fakultätsübergreifende Forschungsinstitute als zentrale Einrichtungen an der Hochschule Offenburg etabliert werden. Hier arbeiten Forscherteams in engem Austausch mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft an konkreten Forschungsfragen und ermöglichen so den Wissens- und Technologietransfer in die Praxis. Diese Dynamik des Aufgabenfelds „Forschung“ war Anlass, bereits in der Forumsreihe des Wintersemesters 2018/2019 einen detaillierten Blick auf die Forschungsaktivitäten an der Hochschule zu werfen. „Forschung auf dem Campus“, so heißt daher die Forum-Vortragsreihe, die wir in diesem Sommersemester fortsetzen, um Einblicke in die vielfältigen Themengebiete und Arbeitsschwerpunkte der Forschungsinstitute an der Hochschule Offenburg zu geben. 

Alle Vorträge beginnen um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Anschluss gibt es jeweils einen Stehempfang. Campus Offenburg, Badstraße 24 Gebäude D, Raum D-001 (Erdgeschoss)

FORUM#3: Unbemannte Flugobjekte

Das Institut für "Unmanned Aerial Systems" (IUAS) entwickelt seit Jahren Flugregelungssysteme und weitere Systeme für autonome Helikopter in diversen Nutzlastklassen und setzt sie laufend ein. Spezielle Einsatzgebiete...[mehr]

FORUM#4: Energie für ein besseres Klima

Wie kann man regenerativen Strom am besten in Batterien speichern? Wie werden Gebäude effizient beheizt und gekühlt? Warum sollten Photovoltaikanlagen netzfreundlich betrieben werden? Und wie werden neuartige Solarmodule...[mehr]