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Brückenprogramm Touristik gestartet

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Ein neues Forschungsprojekt mit Beteiligung der Hochschule Offenburg will für die an den Pandemiefolgen leidende Tourismusbranche innovative Geschäftsmodelle durch digitale Transformation entwickeln.

Landschaftsbild Kehl

Die Stadt Kehl am Rhein, die als Standort in der Grenzregion zu Frankreich vom Lockdown und von teilweisen Grenzschließungen besonders betroffen ist, ist Kooperationspartner in dem Forschungsprojekt mit der Hochschule Offenburg.//Foto: Stadt Kehl, Annette Lipowsky

Corona-bedingte Reisebeschränkungen sowie geschlossene Hotels, Restaurants und Unterhaltungsangebote machen dem Tourismus in der Ortenau gerade schwer zu schaffen. Kundenkontakt ist meist nur noch über Telekommunikations- oder Internetkanäle möglich. Und so besteht ein klarer Bedarf, innovative Geschäftsmodelle im Kontext der Multi-Channel-Kommunikation und des Distanzhandels für die Tourismusbranche zu entwickeln. Diese sollen es touristischen Leistungsträgern ermöglichen, während des Lockdowns und auch danach wirtschaftlich erfolgreich tätig sein zu können. Aufgrund krisenbedingter Finanzierungs- und Liquiditätsengpässe fehlt diesen allerdings oft der Spielraum für entsprechende Fachkräfte und Expertisen. Daher geht das neue Forschungsprojekt Brückenprogramm Touristik, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg (MWK) gefördert wird, nun der Fragestellung nach, wie touristische Leistungsträger unterstützt werden können, um sich mit neuen digitalen Geschäftsmodellen zukunftsfähig aufstellen zu können.

Die Stadt Kehl am Rhein ist als Standort in der Grenzregion zu Frankreich vom Lockdown und von teilweisen Grenzschließungen besonders betroffen. Daher kooperiert die Fakultät Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Offenburg in dem Forschungsprojekt mit der 2007 gegründeten Kehl Marketing GmbH. Diese bündelt die städtischen Bereiche Stadthallenvermarktung, Tourismus, Veranstaltungen und Märkte in Kehl. Die beiden Projektleiterinnen seitens der Hochschule, Prof. Dr. Simone Braun und Sina Vogt, freuen sich über die Kooperation: „Nachdem die Kehl Marketing GmbH in diesem Jahr einen ihrer Schwerpunkte auf das Thema Digitalisierung legt, sehen wir dieses gemeinsame Projekt als Chance für touristische Leistungsträger und den Einzelhandel in Kehl am Rhein, aber auch in der gesamten Ortenau, das Thema Digitalisierung in den Unternehmen noch weiter zu stärken.“ Fiona Härtel, Geschäftsführerin der Kehl Marketing GmbH, freut sich ebenfalls über die Kooperation. „Insbesondere diejenigen Unternehmen, die als Pilotbetriebe fungieren, werden von dem Projekt profitieren,“ ist sie überzeugt.

Als Grundlage des Forschungsprojekts dient eine quantitative empirische Untersuchung der Ausgangsbasis in Bezug auf die vorhandene Digitalkompetenz und die bestehenden Geschäftsmodelle der touristischen Leistungsträger der Stadt Kehl am Rhein, insbesondere der Branchen Hotellerie (auch Ferienwohnungen), Gastronomie, Veranstaltungen, aber auch Einzelhandel, Gästeführungen und andere kommerzielle Unterhaltungsangebote. Anhand der Ergebnisse sollen unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe – Digitale Transformation für die Tourismusbranche“ innovative Qualifizierungsangebote entwickelt und an fallbezogenen Pilotbetrieben erprobt werden. Die Pilotbetriebe werden bei der Umsetzung der innovativen Geschäftsmodelle durch die Hochschule Offenburg begleitet. Aus den Erfahrungen, die anhand von Experteninterviews mit den Pilotbetrieben evaluiert werden, können konkrete Handlungsempfehlungen für den Transfer der Erkenntnisse auf andere betroffene Städte in der Ortenau abgeleitet werden.

Pilotbetriebe gesucht: Sie führen ein touristisches Unternehmen in der Stadt Kehl am Rhein oder bieten touristische Leistungen an und möchten das Forschungsprojekt unterstützen und Ihre Digitalkompetenz sowie Ihr bestehendes Geschäftsmodell analysieren lassen? Bitte melden Sie sich bei Projektleiterin Sina Vogt unter E-Mail sina.vogt@hs-offenburg.de. Sie wird sich bei Ihnen melden, um das weitere Vorgehen zu besprechen.