Die ersten 50 Tage im Amt eines Hochschul-Klimaschutzmanagers

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Tobias Braun betreut seit Anfang Oktober von der Hochschule Offenburg aus insgesamt fünf Hochschulen in der Region.

Bülent Tarkan (links) und Tobias Braun (rechts) stehen neben der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der RIZ Energie.
© Hochschule Offenburg

Ein Thema, das den neuen Hochschul-Klimaschutzmanager Tobias Braun (rechts) in nächster Zeit vor allem beschäftigen wird ist die Herbeiführung eines Energieträgerwechsels weg von den fossilen hin zu den erneuerbaren Energien. Hier begutachtet er mit dem im Rektorat der Hochschule Offenburg für Nachhaltigkeit verantwortlichen Kanzler Dr. Bülent Tarkan schon mal die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Regionalen Innovationszentrum für Energietechnik.

Um den Klimaschutz an den baden-württembergischen Hochschulen weiter zu stärken, stellt das Land neun Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager ein. Diese sitzen bereits an den Leit-Hochschulen Esslingen, Furtwangen, Karlsruhe, Mannheim, Offenburg, Pforzheim, Ravensburg-Weingarten und nach Abschluss des Stellenbesetzungsverfahrens auch an der Hochschule der Medien Stuttgart und der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch-Gmünd. Von dort aus betreuen Sie im Schnitt je 5 weitere Hochschulen und decken so in einem Netzwerk die nichtuniversitären Hochschulen im Land ab. Ihre Hauptaufgabe ist eine Schnittstelle zur Landesbauverwaltung zu bilden. „Wir sind dem Ministerium dankbar, dass die Hochschulen so eine Stelle bekommen haben und freuen uns, dass wir sie bereits zum 1. Oktober mit Diplom-Ingenieur (FH), M.Sc. Tobias Braun besetzen konnten“, erklärt Kanzler Dr. Bülent Tarkan, der das Thema Nachhaltigkeit im Rektorat der Hochschule Offenburg verantwortet.

Tobias Braun ist für die Hochschulen Offenburg und Kehl, die Pädagogische Hochschule und die Musikhochschule Freiburg sowie für die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach zuständig. Der 40-Jährige, der am internationalen Tag der Umwelt geboren wurde und der Liebe wegen in die Ortenau kam, hat nach einer Ausbildung als Industrieelektroniker den Diplom-Ingenieur (FH) Umweltsicherung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und im Anschluss den Master of Science in Umweltwissenschaften an der Fernuniversität Hagen abgelegt. Vor seinem Wechsel nach Offenburg war er Klimaschutzmanager der Stadt Achern. „Weil sich als Lebensmittelpunkt meiner Familie aber Offenburg herausgestellt hat, war der Wechsel an die Hochschule ein logischer Schritt“, erklärte Tobias Braun.

In den ersten 50 Tagen seiner Amtszeit hat der Klimaschutzmanager sich mit seinem neuen Aufgabengebiet vertraut gemacht. Nach einem ersten Treffen mit den acht anderen Klimaschutzmanagerinnen und -managern und der Wissenschaftsministerin Petra Olschowski Ende September in Stuttgart besuchte er alle Hochschulen in seinem Verantwortungsbereich und verschaffte sich einen ersten Überblick über drei grundlegende Dinge, die Tobias Braun so zusammenfasst:

1. Wie ist der Stand in Sachen Klimaschutz an den Hochschulen?

„Das Klima bei meinen Gesprächen war positiv. Das Thema ist überall in der Chefetage angesiedelt und die Erwartungen sind hoch. Die Ausgangslage ist zwar an jeder Hochschule anders, aber Arbeit gibt es überall.“

2. Was sind die Aufgaben und Ideen des Klimaschutzmanagers?

„Zu meinem Aufgabenbereich zählt, als Bindeglied zwischen Vermögen und Bau Baden-Württemberg sowie den Hochschulen an der Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Gebäude und technischen Anlagen mitzuwirken. Dabei geht es vor allem um die energetische Sanierung der Gebäudehüllen und die Herbeiführung eines Energieträgerwechsels weg von den fossilen hin zu den erneuerbaren Energien. Hintergrund ist das gesetzte Ziel der Klimaneutralität der landeseigenen Gebäude bis 2030.“

3. Welche Vorteile hat es mit dem Regionalen Innovationszentrum für Energietechnik an der Hochschule Offenburg zahlreiche Experten um sich zu haben?

„In der Expertise der Professorinnen und Professoren liegt eine besondere Stärke. Aber auch das Potential der Studierenden kann multiplizierend wirken. Es gibt viele tolle Ideen und studentische Projekte im Bereich Klimaschutz, die ich gern an andere Hochschulen exportieren würde.“

Info

Tobias Braun ist im Green Office der Hochschule Offenburg angesiedelt dem auch der Nachhaltigkeitsbeauftragte Prof. Dr. Daniel Kray und sein Stellvertreter Prof. Dr. Niklas Hartmann gehören. Für das kommende Jahr ist zudem die Einstellung einer bundesgeförderten Klimaschutzmanagerin oder eines bundesgeförderten Klimaschutzmanagers zur Erstellung und Umsetzung eines umfassenden Klimaschutzkonzepts speziell für die Hochschule Offenburg fest eingeplant.