Freiheit oder Sicherheit?

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Wohin geht der Datenschutz im 21. Jahrhundert? Wie viel Freiheit darf man zum Preis der Sicherheit opfern? Fragen wie diese und ob die persönliche Freiheit in der digitalen Welt bedroht ist, wurden zu Beginn der Datenschutz-Veranstaltungsreihe gestellt.

Bild: Florian Krause

Zur Auftaktveranstaltung zur Vortragsreihe Datenschutz im Sommersemester 2014 konnte die Hochschule eine Expertin auf dem Gebiet des Datenschutzes gewinnen - eine Expertin mit Fanclub: Dr. Constanze Kurz ist Sprecherin des Chaos Computer Clubs, der größten europäischen Hackervereinigung. Für viele Zuhörerinnen und Zuhörer war auch der Name Dr. Jürgen Peter Graf, Richter am Bundesgerichtshof, ein Begriff. Denn Dr. Jürgen Peter Graf unterrichtet an der Hochschule Recht. Beide Gäste der Auftaktveranstaltung sind somit in der Aufklärung um Datenmissbrauch und Datenschutz tätig.

Impulsvorträge der beiden Referenten

Die Gastredner referierten zum Thema jeweils 20 Minuten in einem Impulsvortrag. Constanze Kurz machte den Start und das Ausmaß der weltweiten Überwachung deutlich. Die Geheimdienste würden nicht nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen suchen, sondern möchten den ganzen Haufen Heu bei sich vorrätig speichern. Die Frage, wie viele und wie lange Daten gespeichert werden sollten stellte im Anschluss Jürgen Peter Graf: Zur Strafverfolgung sei flächendeckende Datenerfassung ein hilfreiches Mittel. Einige Straftaten, gerade im Cyberspace, könnten sonst schlicht überhaupt nicht aufgeklärt werden.

Rege Diskussion im Anschluss

Im Anschluss blieben 80 Minuten für eine offene Frage- und Diskussionsrunde. Nicht zuletzt durch die Medienpräsenz des Themas Snowden war das Publikum  gut informiert. So gab es viele Detailfragen und Anmerkungen. Auf das Statement von Constanze Kurz, dass der Datenschutz für die Deutsche Regierung und Wirtschaft große Chancen berge, wurde gefragt, warum es bis heute keine brauchbaren weltweiten, oder zumindest europäischen, Gesetze gebe. Kritik an der aktuellen Situation und das Misstrauen gegenüber den großen kommerziellen Dienstleistern war deutlich zu spüren. Momentan scheint für Otto Normalbürger die Lösung Eigenverantwortung zu heißen. Darüber waren sich alle einig. Kurz betonte, dass es sehr wohl praktikable Alternativen zum "NSA-Zweitaccount" Facebook und Co. gebe.

Viele Menschen fühlen sich in Ihrer Freiheit beschränkt, wenn sie überwacht oder ihre Daten für kommerzielle Zecke missbraucht werden. Bis die Gesetzgeber angemessene Formulierungen gefunden haben, wie diese aussehen müssen und wie man seine Freiheit schützen kann, ist auch noch Thema der kommenden Veranstaltungen an der Hochschule Offenburg. Die Teilnahme ist kostenfrei.

  • Kryptographie - im Jahr 1 nach Snowden, Mittwoch 7. Mai
  • Die BSI-Vorgaben für das Smart Metering, Mittwoch, 4. Juni
  • Workshop Digitale Selbstverteidigung, Dienstag, 17. Juni

jeweils um 18 Uhr.

Ausschnitte aus der Veranstaltung und exklusive Interviews mit den Gastrednern können Sie in der nächsten Sendung CampusLIFE! und in der <link https: campusradio.hs-offenburg.de>Mediathek auf <link http: campusradio.hs-offenburg.de external-link-new-window external link in new>campusradio.hs-offenburg.de hören.