Rund 150 Menschen waren in das von den Orchestermitgliedern Petra Wußler und Leanna Borho festlich dekorierte Foyer von Gebäude B gekommen, um sich von den vielfältigen Klängen des symphonischen Blasorchesters unter Leitung von Dirigent Udo Sutter verzaubern zu lassen. Sie sollten nicht enttäuscht werden.
Schon zum Auftakt wechselten bei der "Symphonic Fanfare" von Mark Camphouse energiereiche und lyrische Passagen ab. Anschließend ging es musikalisch auf die sagenhafte Insel Atlantis. Der junge Komponist Alexander Reuber hatte sich für sein Werk unter anderem von Filmkomponist Hans Zimmer inspirieren lassen. Wie sehr Musik die Bilder im Kopf oder auf der Leinwand beeinflusst, wurde auch bei Kurt Gäbles "Celtic Flutes" deutlich: Das von Leanna Borho und Miriam Schricker meisterlich vorgetragenen Querflöten-Solo zeichnete ein perfektes Bild der "Grünen Insel". Doch Orchestermitglied Dominik Giel holte alle schnell wieder an die Hochschule zurück. Der Professor erklärte humorvoll was Physik und Musik miteinander zu tun haben und forderte die Gäste auf, mit Hilfe einiger grauer Röhrchen sowie Beethovens Neunter selbst den Beweis anzutreten, was auch gelang. Anschließend ließ das Werk "Troja" des österreichischen Filmkomponisten Otto M. Schwarz das Publikum je nach individueller Vorprägung an den Krieg, das Pferd, ein Computerschadprogramm oder den Film mit Brad Pitt denken. Bei Steven Reinekes "The Witch and the Saint" wurde dagegen das Leben der Ellwanger Zwillingsschwestern Helena und Sibylla aus Ulrike Schweikerts historischem Roman „Die Hexe und die Heilige“ vor aller Augen lebendig.
In der Pause hatten die Besucherinnen und Besucher bei Glühwein, anderen Getränken und Snacks dann Gelegenheit, sich näher mit dem Zusammenhang Film und Musik zu beschäftigen: Der Trailer zum Shorts Film Festival zeigte Ausschnitte aus Real- und Animationsfilmen sowie Video-Games von Studierenden der Hochschule Offenburg mit der entsprechenden Tonkulisse.
Diese erzeugte das Orchester auch beim im Stil eines Seemannslieds komponierten Werk "A Ship in the Mist". Das ozeanische Abenteuer von Rossano Galante überzeugte mit starken rhythmischen Elementen, üppigen Harmonien, hochfliegenden Themen und einem spannenden Schluss. Filmreif war der Vortrag des Medleys "Highlights from Brave" für das Arrangeur Sean O'Loughlin die schönsten Melodien aus Patrick Doyles Filmmusik zu "Merida - Legende der Highlands" von Disney-Pixar ausgewählt hatte. Von Hans Zimmer, den Moderatorin Annika Tetens bereits im ersten Teil erwähnte hatte, und Lisa Gerrard stammte danach die Filmmusik zu Gladiator, die Dramatik, traditionelle Orchestrierung und ungewöhnliche Instrumente wie die Röhrenglocken vereinte. Klingelnde Schlittenglöckchen spielten derweil beim zweiten Einsatz der Zuhörenden eine Rolle: Mit Hilfe der grauen Röhrchen ließen diese Jingle Bells ertönen. Und nachdem das Orchester mit John Williams "Indiana Jones Selections" noch durch die Abenteuerfilme über den Archäologen Dr. Jones marschiert war, spielte es als weihnachtliche Zugabe dann "O sanctissima", auf dessen Melodie "O du fröhliche" beruht. Den nächsten Auftritt gibt es dann am Freitag, 12. Juni 2026, beim Open Campus der Hochschule Offenburg.