Verfasste Studierendenschaft

|

Sie soll Studierenden eine starke Stimme geben: die Verfasste Studierendenschaft. 35 Jahre nach ihrer Abschaffung wird sie wieder eingeführt - auch an der Hochschule Offenburg. Zu einer Infoveranstaltung des AStA kamen aber nur wenige Studierende.

Wollen die Verfasste Studierendenschaft wieder einführen (v.l.): Julia Migenda, Jörg Willburger (beide AStA), Alexander Salomon (MdL), Rektor Winfried Lieber. Bild: sg

Rektor Professor Dr. Winfried Lieber betonte vor der Infoveranstaltung, dass er die Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft begrüßt und unterstützt: "Das Engagement in einem Studierendenparlament hat etwas mit staatsbürgerlichem Verantwortungsbewusstsein zu tun", sagte er. Er selbst habe in den Jahren 1977 bis 1979 während seines Studiums in Rheinland-Pfalz in einem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) mitgearbeitet und wisse, wie wichtig dieses Engagement sei.

Landtagsmitglied berichtet von seinen Erfahrungen

Alexander Salomon, Mitglied des Landtags und Ansprechpartner für studentische Belange der Grünen-Landtagsfraktion, informierte die Offenburger und Gengenbacher Studierenden am vergangenen Dienstag, 19. März, über die Verfasste Studierendenschaft und berichtete von seiner früheren Tätigkeit als Finanzbeauftragter der Verfassten Studierendenschaft an der Universität Mainz: "Die Finanzhoheit ist wichtig - damit seid ihr nicht vom Wohlwollen der Rektorate abhängig", erklärte er. Jörg Willburger, im AStA der Hochschule Offenburg zuständig für die Einführung der Verfassten Studierendenschaft, stellte bei der Infoveranstaltung die Satzung vor, die der AStA für die Hochschule Offenburg ausgearbeitet hat.

Wenige Studierende zeigen Interesse

"Wir hoffen auf eine hohe Wahlbeteiligung, leider war sie in den letzten Jahren jedoch sehr gering", sagte Jörg Willburger. Ein Blick in die leeren Reihen des Vorlesungssaals B.012 schien Willburgers Erfahrung zu bestätigen: Nur wenige Studierende hatten die Möglichkeit genutzt, sich über die Einführung der Verfassten Studierendenschaft zu informieren. "Wir sind uns bewusst, dass viele Studierende die Hochschule nicht mehr als Lebenswelt begreifen - gerade bei nur sechs Semestern Studienzeit", versuchte Alexander Salomon das geringe Interesse zu erklären. "Doch ich glaube trotzdem, dass die Verfasste Studierendenschaft ein Erfolgsmodell wird", sagte er. "Verfasste Studierendenschaft" bedeutet, dass sich die Studierenden als eigenständiges Gremium selbst eine Satzung geben. Damit die Satzung gültig wird, muss mindestens die Hälfte der bei der Urabstimmung anwesenden Studierenden für die Satzung stimmen.

Finanzierung über Semesterbeitrag

Die Verfasste Studierendenschaft wird sich über einen Beitrag finanzieren, den alle Studierende in jedem Semester mit dem Semesterbeitrag bezahlen. In Offenburg soll der Beitrag voraussichtlich bei zehn Euro pro Semester liegen. "Unser großes Ziel ist es, beispielsweise Beratungs- oder Sportangebote für Studierende zu verbessern - auch eine Rechtsberatung könnte infrage kommen", sagte AStA-Vertreterin Julia Migenda. Finanzhoheit bedeutet, dass sich die Studierendenschaft künftig selbst finanziert und nicht mehr über die Hochschule. "Darlehen für Studierende in Not oder die Verhandlungen über ein Semesterticket könnten in diesen Bereich fallen", erklärte Landtagsmitglied Alexander Salomon. "Die Studierendenschaft soll sich in Zukunft einfach besser äußern können", fügte er hinzu. Am Ende der Veranstaltung appellierte Jörg Willburger an die Studierenden, sich mehr im AStA zu engagieren.

Weitere Informationen zur Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft an der Hochschule Offenburg gibt es unter <link http: asta.hs-offenburg.de verfasste-studierendenschaft external-link-new-window external link in new>

asta.hs-offenburg.de/verfasste-studierendenschaft/

, allgemeine Infos des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gibt es unter <link http: www.wir-wollen-deinen-kopf.de external-link-new-window external link in new>www.wir-wollen-deinen-kopf.de

Dienstag 26. März 2013, 09:30 Uhr  - 14:30 Uhr Foyer B-Gebäude (Campus Offenburg)

Dienstag, 26. März 2013, 09:30 Uhr - 14:30 Uhr Flurbereich 1. OG (Campus Gengenbach)