"Wichtig ist die Transparenz"

|

Ob 16 Millionen geknackte Nutzerkonten oder der NSA-Skandal: Das Thema Datenschutz ist in aller Munde. Bei einer Diskussion an der Hochschule Offenburg stand die Frage nach den Konsequenzen im Vordergrund - und damit die Forderung nach Transparenz.

Der Raum D-015 war gut gefüllt, das Thema stieß auf Interesse. // Bild: sg

Unter dem provokanten Titel "Dropbox, nein danke!" hatten die Informatik-Professoren Dr. Stephan Trahasch, Dr. Daniel Hammer und Dr. Erik Zenner zu einer Diskussionsrunde über Datenschutz eingeladen. Die Anzahl der Teilnehmer zeigte: Das Thema treibt viele um. Olav Seyfarth von der Regionalgruppe Baden des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD), der Impulse für die Diskussion gab, startete mit aktuellen Ereignissen : "Ein NSA-Skandal bringt immer eine große Resonanz - aber keine Reaktion, weil niemand von uns sich direkt betroffen fühlt." Der jüngste Skandal dagegen, die 16 Millionen geknackten Nutzerkonten, betreffe schon einige Internetnutzer. Seyfarth forderte vor allem auch ein Umdenken in der Bildungspolitik: "Das Thema Datenschutz muss schon ganz früh in der Schule beginnen", so Seyfarth.

Dass der Weg dahin weit und steinig sein kann, zeigte auch der Prorektor für Forschung, Professor Dr. Andreas Christ, an einem Beispiel: Er verglich das Internet und den Datenschutz mit dem Straßenverkehr: "Als die ersten Autos auf den Straßen fuhren, war das auch ziemlich chaotisch." Aber nach und nach, mit Geduld und viel Zeitaufwand, seien Ampeln, Verkehrsregeln und die Verkehrserziehung eingeführt worden: "Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen", so Christ. Die Frage sei ohnehin, ob wir dem schnellen Internet ebenso schnell hinterherkommen, wie es sich entwickelt.

Die beiden Informatik-Masterstudenten Adrian Ziser und Sascha Niro betonten, dass Datenschutz natürlich auch Eigenverantwortung bedeute, dass am allerwichtigsten jedoch die Transparenz darüber sei, was mit den Daten eigentlich geschehe. Da blieb am Ende die Erkenntnis, dass schon mehr Transparenz seitens der Staaten, Firmen und auch der Arbeitgeber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei: "Wenn ich weiß, was eine Firma oder der Arbeitgeber mit meinen Daten macht, dann bin ich informiert - und kann entscheiden, wie ich mich verhalte", sagte Adrian Ziser. Doch die Unwissenheit über das, was mit persönlichen Daten geschehe, sei am schlimmsten.