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KI-Coach – Krafttraining und Intelligenz verbinden sich

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Der frühere MR.SPoC-Stipendiat der Hochschule Offenburg Johannes Heidt entwickelt App, die Krafttraining mit Hilfe von KI optimiert.

Johannes Heidt präsentiert sein APP „KI-Coach“ im Kraftraum.
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Johannes Heidt präsentiert sein APP „KI-Coach“ im Kraftraum

Der 26-jährige Iffezheimer ist Mitglied der Hebergemeinschaft Rastatt und nimmt seit mehreren Jahren auch an Wettkämpfen im olympischen Gewichtheben teil. Schon seit längerem hatte er vergeblich nach technischer Unterstützung bei der Ausarbeitung eines auf ihn zugeschnittenen Trainingsplans gesucht. Als Studierender im Informatik-Master an der Hochschule Offenburg beschloss er schließlich selbst eine entsprechende App zu entwickeln. „Ich wollte Krafttraining und Künstliche Intelligenz (KI) miteinander verbinden“, schildert er die Ausgangsidee für seinen „KI-Coach“. Mit Hilfe des Gründungsstipendiums MR. SPoC (Mehrstufige Rekrutierung mit Stipendium für Proof of Concept) der Hochschule Offenburg setzte er diese Idee seit dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 in die Tat um.

Die App unterstützt unterschiedliche Kraftsportarten wie olympisches Gewichtheben, Kraftdreikampf und Bodybuilding aber auch Fitnesstraining. Der Nutzer muss zunächst 15 Fragen zu Alter, Größe, Gewicht und bisherigen Trainingsleistungen beantworten. Anhand dieser Informationen berechnet der Algorithmus das optimale Trainingsvolumen, die beste Trainingsfrequenz und -intensität, die Übungsauswahl und eine Periodisierungsstrategie. Diese Parameter bilden das Grundgerüst zur Erstellung des individuellen Trainingsplans. Außerdem wird auch die Ernährungsplanung unterstützt: Nach der Eingabe eines Ziels wie „Gewicht halten“, „Muskeln aufbauen“ oder „Fett reduzieren“ erstellt der „KI Coach“ einen Plan mit dem notwendigen Tagesbedarf an Kalorien und Makronährstoffen, um das Ziel zu erreichen. Anschließend überwacht der Algorithmus die Einhaltung des Plans. „Anhand des Feedbacks und der Leistung des Nutzers lernt die App den Sportler immer besser kennen und kann so das Training und die Ernährungsvorgaben kontinuierlich weiter optimieren“, sagt Johannes Heidt. Geplant sei außerdem noch eine Videoanalyse, mit der sich der Nutzer beim Training aufnehmen kann, um seine Technik von der KI bewerten zu lassen.  

Zunächst haben Freunde und Vereinskollegen den „KI-Coach“ ausgiebig für den 26-Jährigen, der inzwischen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institute for Machine Learning and Analytics (IMLA) der Hochschule Offenburg arbeitet, getestet. Mittlerweile ist die App kostenlos in den beiden wohl bekanntesten App Stores erhältlich.

„Das Beispiel KI-Coach zeigt sehr schön, wie aus einer guten Idee, genügend Enthusiasmus, harter Arbeit und entsprechender Unterstützung ein tolles Gründungskonzept entstehen kann. Die ersten drei Voraussetzungen hat Johannes Heidt eingebracht, das Gründungsstipendium MR.SPoC gab es vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und der Hochschule Offenburg. Eine tolle Zusammenarbeit!“, freut sich Wolf-H. Blochowitz, der Leiter des Gründerbüros der Hochschule Offenburg.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite https://kicoach.web.app/.