Hochschule feiert Richtfest

|

Nur elf Monate nach dem Spatenstich im vergangenen Dezember steht der Rohbau am Südring: In einem Jahr finden in dem Gebäude, in dem am Montag Richtfest gefeiert wurde, die ersten Vorlesungen statt. Hier kommt auch Forschung der Hochschule zum Einsatz.

Richtfest an der Hochschule Offenburg.

Die Hochschule wächst und wächst: Genau eine Woche nach der Bekanntgabe, dass der Rheinfeldener Medizintechnik-Unternehmer Peter Osypka zwei Millionen Euro für ein neues Institutsgebäude spendet, wurde am Montag das Richtfest für das neue Kollegiengebäude E gefeiert: Auf rund 2500 Quadratmetern Nutzfläche bietet das neue Gebäude Platz für Seminar- und Büroräume. In das Gebäude ziehen die Fakultäten Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Elektrotechnik und Informationstechnik ein. Die Vorlesungssäle werden von allen Fakultäten des Campus Offenburg genutzt.

Stadt Offenburg macht fünftes Stockwerk möglich

"Hier bekommt die Hochschule städtebaulich ein Eingangstor", sagte Dr. Michael Borrmann, Leiter des Amts für Vermögen und Bau Baden-Württemberg (Amt Freiburg), das für das Gebäude verantwortlich ist. Die Gesamtkosten von 8,9 Millionen Euro setzen sich aus 4,2 Millionen Euro zusammen, die aus Mitteln der Hochschule finanziert werden, 3,4 Millionen Euro kommen vom Land Baden-Württemberg und 1,3 Millionen stammen von dem am 14. Juni verstorbenen Unternehmer und Hochschulförderer Georg Dietrich. Das fünfte Stockwerk ist durch ein zinsloses Darlehen der Stadt Offenburg in Höhe von 1,7 Millionen Euro erst möglich geworden.

Erinnerung an Georg Dietrich

Beim Richtfest erinnerten alle Redner an den verstorbenen Georg Dietrich, ohne dessen Einsatz und ohne seine Anschubfinanzierung das Gebäude nicht derart schnell Gestalt angenommen hätte. "Dass wir heute das Richtfest feiern können, ist der Verdienst von Georg Dietrich", sagte Hochschulrektor Professor Dr. Winfried Lieber, der den Verstorbenen in seiner Rede würdigte. "Georg Dietrich hätte sich gefreut, wenn er heute dabei gewesen wäre", sagte auch der Vorsitzende des Hochschulrats, Dr. Wolfgang Bruder. Dietrich, dessen Stiftung auch eine Professur im Bereich "Logistik und Handel" finanziert, habe permanent Druck gemacht, den erheblichen Raumbedarf der Hochschule immer wieder thematisiert: "Ohne ihn wäre das nicht so schnell gegangen", sagte Bruder anerkennend. Dieses Engagement mache auch den stimmigen Dreiklang zwischen Bildung, Verwaltung und der regionalen Wirtschaft deutlich, betonte die Offenburger Oberbürgermeisterin Edith Schreiner. "Das ist die große Stärke der Hochschule", sagte sie. Die Stadt habe sich bei diesem Gebäude gerne in die Pflicht nehmen lassen und ein zinsloses Darlehen in Höhe von 1,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, damit der fünfte Stock gebaut werden konnte.

Forschung der Hochschule kommt zum Einsatz

Es ist das erste Passivenergiehaus, das das Land Baden-Württemberg baut, im Innenleben des Gebäudes wird die Forschung der Hochschule im Bereich der erneuerbaren Energien in die Tat umgesetzt: Das Gebäude soll einmal nutzerfreundlich und energieeffizient beheizt und gekühlt werden. Die dafür notwendigen Algorithmen befinden sich gerade im Raumklimalabor des hochschuleigenen Instituts für Energiesystemtechnik (INES) im Testlauf. Das Gebäude soll künftig über eine thermische Bauteilaktivierung geheizt und gekühlt werden.

ZAHLEN UND FAKTEN:

  • Planungsbeginn: November 2010
  • Versetzung der Lok: 29. Juni 2012
  • Baubeginn: September 2012
  • Spatenstich: 10. Dezember 2012
  • Richtfest: 21. Oktober 2013
  • Fertigstellung: September 2014
  • Erstbezug: Wintersemester 2014 / fünfstöckig, insgesamt 2.275 m² Nutzfläche, Seminar- und Büroräume, 1 PC-Pool, 2 CAD-Labore; insgesamt 540 Plätze in Vorlesungsräumen, 189 in PC-Pools und CAD-Labor, 30 Büros mit 53 Arbeitsplätzen
  • geplant als Passivenergiehaus (Beratung durch Prof. Elmar Bollin – Energiesystemtechnik)
  • Bauplatz: auf dem Campus, anstelle der Lok