Peter Hildenbrand wurde 1946 in Oberkirch geboren. Nach dem Abitur an der Wirtschaftsschule Offenburg 1966 und dem zweijährigen Wehrdienst absolvierte er 1968 ein viermonatiges Praktikum bei der Maschinenfabrik Gebrüder Linck in Oberkirch. Daran schloss sich ein Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Regelungs- und Steuerungstechnik an der Universität (TH) Karlsruhe an, dass er 1973 mit dem Diplom beendete. Nach einer Tätigkeit in der freien Wirtschaft bei der Firma BBC in Mannheim kehrte Peter Hildenbrand für sechs Jahre an die Universität Karlsruhe zurück – als wissenschaftlicher Angestellter beziehungsweise Assistent am Institut für Mess- und Regelungstechnik. 1979 legte er dort seine Promotion ab und arbeitete anschließend fünf Jahre bei der Firma BBC in Mannheim im Bereich Automatisierungstechnik in der Entwicklung, wo er unter anderem in das Projekt „Wasserversorgung Riad“ involviert war, für das er auch einige Monate vor Ort in Saudi-Arabien weilte.
Doch die Lehre und die Ortenau ließen den damals 38-Jährigen nicht los und so bewarb er sich 1984 an der damaligen Fachhochschule Offenburg. Zum 1. April 1985 wurde er zum Professor für E-Maschinen und Anlagen mit dem Schwerpunkt Leistungselektronik im Bereich Elektrotechnik berufen. In der Folge war er maßgeblich am Ausbau des neuen Studiengangs System- und Automatisierungstechnik beteiligt. Im Studiengang Nachrichtentechnik vertrat er die Vorlesungen Regelungstechnik, adaptive Regelungssysteme und verfahrenstechnische Regelungen beziehungsweise konzipierte diese. Und dank seiner breiten, fundierten Kenntnisse übernahm er auch Grundlagenvorlesungen in der Elektrotechnik. 1993 wechselte Peter Hildenbrand auf die Professur „Verfahrens- und Prozessoptimierung mit den Themengebieten Modellbildung und Simulation sowie höhere Regelalgorithmen“. Und von 2004 bis 2015 war er Studiendekan für Mechatronik. Neben der Lehre widmete sich der Oberkircher auch Forschungsprojekten mit Unternehmen und entwickelte unter anderem neue Verfahren für Zugortungssysteme, die patentiert wurden. Darüber hinaus bekleidete er zahlreiche Ämter an der Hochschule. Dieses vielfältige Engagement, seine Lehrerfolge, seine Bereitschaft zur Mitarbeit im Kollegium und seine offene, herzliche Art machten ihn bei Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden gleichermaßen beliebt. Seinen eigentlich 2011 beginnenden Ruhestand schob Peter Hildenbrand hinaus. Nach 31-jähriger Dienstzeit kam 2016 aufgrund des Erreichens der Altersgrenze für den mittlerweile 70-Jährigen aber die "Zwangsexmatrikulation", scherzte der damalige Dekan der Fakultät Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik Uwe Nuß in seiner Verabschiedungsrede und fügte hinzu: "Peter Hildenbrand war eine außerordentliche Bereicherung für die Fakultät."
"Mit großer Trauer, aber auch in tiefer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem in der Lehre und im Transferbereich zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sehr engagierten, allseits geschätzten Kollegen. Mit seinem Wirken hat er Großes für die Hochschule und die Region geleistet“, erklärte Rektor Professor Stephan Trahasch. „Die Hochschule Offenburg und ihre Mitglieder trauern um ihn mit seiner Familie und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren."