Computermodelle kommen zum Einsatz

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Werkstoffe werden auf Herz und Nieren geprüft, sie müssen einiges aushalten: In einem Forschungsprojekt der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik wird untersucht, wie sich die Mikrostruktur auf die Belastbarkeit von Eisengusswerkstoffen auswirkt.

Wenn es dem Ingenieur gelingt Werkstoffe bis zu deren Belastungsgrenze auszureizen, dann kann er das Beste aus technischen Konstruktionen herausholen. Dabei spielt es keine Rolle, ob in der Konstruktion metallische Werkstoffe, Keramiken oder Kunststoffe eingesetzt werden. Allerdings müssen dem Ingenieur die Belastungsgrenzen der Werkstoffe bekannt sein und es muss im wahrsten Sinne des Wortes berechenbar sein, ob eine Konstruktion extreme Bedingungen schadlos übersteht. Daher werden an der Hochschule Offenburg zuverlässige Berechnungsverfahren zur Bewertung der Belastbarkeit von Werkstoffen entwickelt, um Schwachstellen in Turbinen oder Motoren aufzuspüren.

Dreidimensionale Rekonstruktion eines Werkstoffs

Aktuell hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Fortsetzung eines Projekts bewilligt, in dem erforscht wird, wie sich die Ausprägung der Mikrostruktur auf die Belastbarkeit von Eisengusswerkstoffen auswirkt. "In den bisherigen Forschungsarbeiten haben wir die Mikrostruktur des Werkstoffs dreidimensional rekonstruiert und ein Computermodell des Werkstoffs entwickelt", sagt Professor Dr. Thomas Seifert, der das Projekt bei der DFG erfolgreich beantragt hat. "Jetzt werden wir diese Computermodelle nutzen, um Erkenntnisse über die Belastbarkeit des Werkstoffs zu gewinnen. Diese Erkenntnisse werden die Ingenieure zur Umsetzung werkstoffgerechter Konstruktionen nutzen können."