Am Ende reichten die aufgestellten Stühle gar nicht aus. Einige Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten die Reise durch die Pop- und Jazzgeschichte im Stehen oder nahmen einfach auf der Treppe Platz und zahlreiche weitere Gäste verfolgten das Konzert im von Studierenden der Medienfakultät zur Übung organisierten Livestream. So konnten alle gleich mehrere Premieren erleben.
Nachdem das Hochschulorchester unter Leitung seines erst kürzlich mit der Ehrenmedaille der Hochschule Offenburg ausgezeichneten Dirigenten Udo Sutter zum Auftakt symphonisch in unerforschte Star Trek-Welten vorgedrungen war, wurde das Gehör des Publikums getestet: Nur etwa die Hälfte konnte eine an der Hochschule Offenburg 3D-gedruckte Pauke von einem traditionell hergestellten Instrument unterscheiden. Folkartig ging es weiter in die Catskills-Berge im US-Bundesstaat New York. Und auf das schlechte Wetter draußen reagierten die Musikerinnen und Musiker unter anderem mit Adeles Pop-Ballade Set Fire to the Rain. Beim jazzigen Fly me to the Moon dann eine weitere Premiere: Erstmals kam das mit Hilfe des Vereins der Freunde und Förderer der Hochschule beschaffte Glockenspiel zum Einsatz. Nach der Brass Rock Suite und einem Musical-Abstecher ins La La Land wünschten sich beim discomäßigen Picknick im kalifornischen Mac Arthur Park wohl alle, dass die Liegestühle und der Sonnenschirm neben der Bühne nicht nur Dekoration wären. Und selbstverständlich ließ das Publikum das Orchester nicht ohne Zugabe von der Bühne, die es mit 25 or 6 to 4 von Chicago auch bekam.
Danach kündigten Moderatorin Annika Tetens und erstmals an ihrer Seite Thomas Nowotny für die Pause noch einen "tierischen" Gast an: Hochschulmitarbeiter Thomas Granser führte einen Roboterhund mit ganz besonderen Fähigkeiten vor mit dem an der Hochschule Forschungsarbeit geleistet wird. Bei Wraps und Getränken musste er viele Fragen beantworten und war ein beliebtes Fotomotiv.
Nach der Pause übernahm die Uni Big Band Freiburg, die ohne Professoren aber mit vielen Studierenden "in den hohen Norden" gekommen war, wie Dirigent Uli Binetsch erklärte. Ein Musiker war als ehemaliger Student der Hochschule Offenburg sogar ein alter Bekannter für das Hochschulorchester. Die Uni Big Band ließ ihrer besonderen Leidenschaft für Jazz freien Lauf. Bei ihrem ersten Besuch in Offenburg begeisterte sie das Publikum mit einer Reise durch die Jazzgeschichte sowie beeindruckenden Soli, der verschiedenen Instrumente. Bei Stücken wie A natural woman sorgte Sängerin Elisabeth Baleff für weitere Gänsehautmomente.