Batterie-Kleinspeicher für Balkon-Solaranlagen

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Im Juni startete an der Hochschule Offenburg das vom Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der badenova AG & Co. KG (Freiburg) geförderte Projekt „Mikro-PV-Anlage mit Batterie-Kleinspeicher“.

Photovoltaikanlage an der Hochschule Offenburg
© Hochschule Offenburg

René Behmann vom Institut für Energiesystemtechnik (Mitte) mit den Projektleitern Prof. Alfred Isele (links) und Prof. Dr. Wolfgang Bessler (rechts) vor Photovoltaikanlangen auf dem Dach der Hochschule Offenburg.

Ziel ist es, eine Lithium-Ionen-Batterie in ein so genanntes Mikro-PV-System zu integrieren. Dabei handelt es sich um eine kleine Photovoltaik (PV)-Anlage, die nur aus einem einzelnen Modul besteht. Diese Anlagen sind insbesondere interessant für Mieter, die durch einfache Montage auf Balkonen, Terrassen oder Fassaden die Möglichkeiten erhalten, sauberen Strom herzustellen und so auch ohne Wohneigentum an der Energiewende mitzuwirken. Durch die Integration eines Batteriespeichers soll die Wirtschaftlichkeit erhöht werden. „Das neue Projekt soll zu einer weiteren Verbreitung von Photovoltaik-Kleinanlagen beitragen. Wir möchten die Bürgerenergiewende vorantreiben“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Bessler vom Institut für Energiesystemtechnik. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Offenburg, der badenova AG und der Atrineo AG.

Im Vordergrund stehen die Fragen der Dimensionierung solcher Kleinspeicher, die Systemverschaltung und die Wahl der Batterie. Wie groß muss der Batteriespeicher sein, um einerseits eine deutlich höhere Nutzung des eigenerzeugten Stroms zu erlauben, aber andererseits nicht zu groß zu sein und damit zu teuer zu werden? Ist es sinnvoll, auf einen separaten Batterie-Wechselrichter zu verzichten? Können Batterien aus bestehenden Systemen, z. B. Elektrorollern, verwendet werden, um dadurch zusätzliche Synergien zu erhalten? In einem zweiten Projektteil stehen Fragen nach der günstigen Massenproduktion von Mikro-PV-Anlagen, insbesondere hinsichtlich Rahmen und Halterungen, im Vordergrund. „Es gibt in Deutschland ein riesiges Potenzial für Photovoltaik-Kleinanlagen“, sagt Mitprojektleiter Prof. Alfred Isele.

Bereits wenige Wochen nach Projektstart hat Projektmitarbeiter René Behmann die ersten Photovoltaikmodule zum Laufen gebracht. „Wir betreiben nun als erstes ein Monitoring, um mehrere Module und Inverter kennenzulernen und daraus das beste Produkt auszuwählen“, so Behmann. Es wurde dazu ein Teststand zur Langzeituntersuchung auf dem Dach eines Gebäudes der Hochschule Offenburg aufgebaut. Später sollen weitere Anlagen in Kooperation mit der badenova AG und der Atrineo AG im Feldtest installiert werden.