Die Hochschule Offenburg trauert um Peter Osypka

Stifter des Peter-Osypka-Instituts für Medizintechnik stirbt mit 91 Jahren.

Porträt eines älteren Herrn im dunklen Anzug mit Krawatte
© Hochschule Offenburg

Geboren am 30. April 1934 in Mechtal/Oberschlesien (heute Bytom/Woiwodschaft Schlesien/Polen) studierte Peter Osypka nach dem Abitur an der damaligen Technischen Hochschule Braunschweig Elektrotechnik. 1959 wurde er Doktorand im Labor für Elektromedizin des Stadtkrankenhauses Wolfsburg und promovierte 1963 an der TH Braunschweig. Im Anschluss ging er für zwei Jahre ans Mayo Clinic College of Medicine and Science der Mayo Clinic in Rochester (Minnesota, USA), um seine Untersuchungen zu vertiefen. Nach seiner Rückkehr übernahm Osypka 1966 die Leitung des Labors für Biomedizinische Elektronik an der Kardiologischen Abteilung der Universitäts-Kinderklinik Kiel und erhielt dort einen Lehrauftrag. 1977 gründete er in Rheinfelden schließlich die Dr. Osypka GmbH Medizintechnik (heute: Osypka AG), die auf die Entwicklung und Herstellung von Produktfamilien für die invasive Kardiologie und die Kinder-Herzchirurgie spezialisiert ist. Der Unternehmer gehörte zudem zu den Mitbegründern der ersten deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technologie und erhielt im Lauf seines Lebens mehr als 300 Patente.

Neben seiner Familie und seinen Mitarbeitenden waren Peter Osypka Wissenschaft, Technik und Innovation stets besonders wichtig. 2008 stiftete er an der Hochschule Offenburg eine Professur für biomedizinische Technik und legte damit den Grundstein für den Aufbau des Studiengangs Medizintechnik. 2010 folgte ein Lehrauftrag und im Juni 2011 wurde auf seine Initiative hin das Peter-Osypka-Institut für Medizintechnik ins Leben gerufen. Zur Schaffung adäquater Arbeitsbedingungen am Institut stiftete die Osypka GmbH 2012 die Errichtung eines Forschungsgebäudes auf dem Campus Offenburg. In den vier Laboren des 2017 fertiggestellten Neubaus wurden eigene Raumkonzepte für spezialisierte Lernumgebungen realisiert, die bis heute eine multifunktionale Nutzung für Forschung und Lehre ermöglichen. Enge Kooperationen mit klinischen, akademischen und industriellen Partnern garantieren zudem den Wissens- und Technologietransfer von der Forschung in die Lehre und in die Unternehmen. Das im Institut praktizierte Lehrkonzept zur Herzschrittmacher- und Defibrillatortherapie sowie zur Hochfrequenz-Katheterablation wurde von der Baden-Württemberg-Stiftung mit einem Fellowship für „Innovationen in der Hochschullehre“ ausgezeichnet.

Für seine Verdienste wurde Peter Osypka 2009 zum Ehrensenator der Hochschule Offenburg und für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Katheterablation 2011 zum Honorarprofessor an der Hochschule Offenburg ernannt. Für sein unternehmerisches Wirken und sein gesellschaftliches Engagement mit der 1997 gegründeten gemeinnützigen Peter-Osypka-Stiftung, die in aller Welt Personen in Not unterstützt und die medizinisch-wissenschaftliche Forschung im kardiovaskulären Bereich fördert, erhielt er zahlreiche weitere Auszeichnungen bis hin zum Bundesverdienstkreuz am Bande.

„Mit großer Trauer, aber auch in tiefer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem Freund und Förderer Peter Osypka. Mit seinem Wirken hat er Großes für die Hochschule und die Region geleistet und die Hochschule nachhaltig geprägt“, erklärte Rektor Professor Stephan Trahasch. „Die Hochschule Offenburg und ihre Mitglieder trauern um ihn mit seiner Familie und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren."