Im Wintersemester 2022/23 ging die von 14 Mitgliedern der wvib Schwarzwald AG gestiftete und mit Prof. Dr. Thomas Wendt besetzte Professur für „Kobotik und soziotechnologische Systeme“ an der Hochschule Offenburg an den Start. Die private Initiative fördert seither gezielt die anwendungsorientierte Forschung der Hochschule Offenburg im Bereich Robotik und Kobotik und bildete zugleich die Grundlage für das Work-Life Robotics Institute – ein Forschungszentrum am Campus West der Hochschule. Die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie hat sich seitdem als äußerst erfolgreich erwiesen. In kürzester Zeit hat sich aus der Zusammenarbeit ein lebhaftes Ökosystem für den Technologietransfer entwickelt. Vor diesem Hintergrund haben die Stifter und Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch jetzt die Verstärkung der Stiftung unterzeichnet. Die Unternehmen stellen dafür rund 800.000 Euro zur Verfügung.
„Die wvib-Gremien haben sich bereits 2019 dazu entschieden, eine Professur für Kollaborative Robotik und Automatisierung einzurichten, um den Transfer zwischen Forschung und Industrie auf diesem Gebiet zu verbessern“, erinnert sich Thomas Burger, damals wvib-Präsident und heute Vorsitzender des Stiftungsrats, an die Anfänge. Aufgrund der pragmatischen Herangehensweise und technischen Ausrichtung habe die Hochschule Offenburg aus Sicht der wvib Schwarzwald AG die optimalen Voraussetzungen geboten, um mit ihrer Arbeit zur Wettbewerbsfähigkeit der Industrie beizutragen. „Unsere Erwartungen haben sich voll und ganz erfüllt. Wir haben in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Projekte mit dem Work-Life Robotics Institute durchgeführt. Mit Automationslösungen für praktische Anforderungen leistet die Stiftungsprofessur einen entscheidenden Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Wir freuen uns sehr, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeht“, begründet der aktuelle wvib-Präsident Bert Sutter die Verlängerung der Stiftung.
Anwendungsorientierte Forschung, Innovation und Wirtschaftskraft stärken
„Die Hochschule Offenburg ist den Stiftern sehr dankbar für die großzügige und weitsichtige Entscheidung“, erklärt Stephan Trahasch. „Mit der Verlängerung der Stiftung können wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit am Campus West fortsetzen und diesen Forschungsstandort für Robotik und Kobotik, der bereits jetzt zu den führenden in Süddeutschland gehört, weiterentwickeln. Denn nur so können wir die Technologieführerschaft und Innovationsfähigkeit der Unternehmen in der Region und damit ihre Wirtschaftskraft auch zukünftig sicherstellen und zugleich talentierte Nachwuchskräfte durch ein anwendungsnahes Studium auf die technologischen Herausforderungen vorbereiten.“ Schließlich wird weltweit in Entwicklungsabteilungen der Unternehmen sowie in wissenschaftlichen Einrichtungen an der industriellen Produktion der Zukunft geforscht. Dabei laufen Ergebnisse aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik, der Informatik und der Künstlichen Intelligenz in der Automatisierung und Robotik zusammen.
Vorzüge von Automation und Robotik
Fehlende Fachkräfte, gestiegene Arbeitssicherheits-, Ergonomie- und Qualitätsanforderungen, aber auch der Druck, die Produktivität zu steigern und die Kosten zu senken, sind Gründe, warum Unternehmen ihre Produktion mit Robotern und Cobots automatisieren. „Doch herkömmliche Roboter benötigen teure geschützte Zellen, die in der Produktion viel Platz belegen und die Flexibilität einschränken. Cobots dagegen können gemeinsam mit den Menschen variabel eingesetzt werden, benötigen keine Umzäunung und sind schon bei kleineren Stückzahlen wirtschaftlich interessant“, erklärt Thomas Wendt. Daher sei diese kollaborative Robotik insbesondere auch für kleine und mittelgroße Unternehmen interessant, da sie so innovative Arbeitsbereiche schaffen und hochqualifizierte Fachkräfte binden könnten.
Die feierliche Verlängerung der Stiftung wurde im Rahmen des wvib Robotik Tags unterzeichnet. Rund 120 Firmenvertreter*innen besuchten die wvib-Veranstaltung auf dem Campus West der Hochschule. Der Tag bot mit Vorträgen, Diskussionen und Live-Vorführungen einen passenden Überblick über mittelstandstaugliche Robotik- und Kobotiklösungen von Unternehmen und aus dem Work-Life Robotics Institute.