Rasterelektronenmikroskopie-Bild vom Facettenauge der Fruchtfliege ist beste wissenschaftliche Arbeit

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Prof. Dr. Dan Curticapean und Dr. Pascale Müller von der Hochschule Offenburg beim SPIE International Day of Light Photo Contest geehrt.

Die kolorierte REM-Aufnahme vom Auge der Fruchtfliege
© Prof. Dr. Dan Curticapean und Dr. Pascale Müller

Die Jury des International Day of Light Photo Contest der International Society for Optics and Photonics (SPIE) wollte mit ihrer Wahl des Bildes von Dan Curticapen und Pascale Müller aus mehr als 2000 Bildern einen Beitrag zur Feier des Internationalen Tages des Lichts im Rahmen des Internationalen Jahres der Quantenwissenschaft und -technologie leisten. Bei der Rasterelektronenmikroskopie-Aufnahme (REM) des Facettenauges der Fruchtfliege (Drosophila melanogaster) wurde fokussierte Elektronenstrahlen zur Darstellung von Oberflächenstrukturen im Mikro- und Nanomaßstab eingesetzt. Das von Natur aus graustufige Bild wurde anschließend digital koloriert. So liefert es Einblicke in Strukturen, die mit herkömmlichen Lichtmikroskopen nicht sichtbar sind.

Die Erstellung dieses Bildes, das aus mehr als 30 Ebenen gerendert wurde, nahm etwa 50 bis 60 Stunden in Anspruch. Nun sind die etwa 800 einzelnen Einheiten, aus denen das Auge der Fruchtfliege besteht und die als Ommatidien bezeichnet werden, gut zu erkennen. Diese anatomische Struktur verleiht der Fruchtfliege ein weites Panorama-Sichtfeld und außergewöhnliche Fähigkeiten zur Bewegungserkennung. Dadurch kann Drosophila Bewegungen mit extrem hoher zeitlicher Auflösung wahrnehmen und praktisch in Zeitlupe mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Bildern pro Sekunde „sehen”.

„Mit unserer REM-Fotografie möchten wir die innewohnende Schönheit der Natur besser sichtbar machen, denn nichts übertrifft die Schönheit der Natur“, erklärten Dan Curticapean, für den es nach dem María J. Yzuel Educator Award  bereits die zweite Auszeichnung durch die SPIE in diesem Jahr war, und Pascale Müller anlässlich der Preisverleihung und fügten hinzu: „Darüber möchten wir junge Menschen durch unsere Visualisierungen dazu inspirieren, sich für Physik und Naturwissenschaften zu interessieren. Derzeit werden die REM-Aufnahme-Techniken in die Medientechnik integriert.“ Auf diesem Weg möchten sich die beiden zudem noch bei Prof. Dr. (a.D.) Walter Großhans und  Edeltraut Veit-Kiefer für Ihre Pionierarbeit bei der Einrichtung des hochschuleigenen REM-Labors bedanken.

SPIE

Die internationale Gesellschaft für Optik und Photonik SPIE mit Sitz in Bellingham/Washington hat weltweit mehr als 25.000 Mitglieder und bringt Ingenieur*innen, Wissenschaftler*innen, Student*innen und Fachleute aus der Wirtschaft zusammen, um die lichtbasierte Wissenschaft und Technologie voranzubringen.