Team Magma auf den Spuren der deutschen Fußball-Weltmeister

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Vier Mitglieder reisen zum RoboCup nach Salvador da Bahia (Brasilien), um den Titel vom FCPortugal an die Hochschule Offenburg zu holen.

Teamfoto mit Robotern unter einem Baum auf einer Wiese
© Team Magma

Im Trainingslager hat das gesamte Team Magma alles gegeben, um die simulierten Roboter für Brasilien bestens vorzubereiten. Hinten von links: Simon Palewicz, Adrian Schade, Hannes Braun, Sven Oehler, Stefan Glaser. Vorn von links: Sascha Schrempp, Artem Vlasiuk, Klaus Dorer, Mike Benz.

Während die fußballspielenden deutschen Frauen bei der Europameisterschaft in der Schweiz im Einsatz sind, wandeln die simulierten Roboter des Teams Magma der Hochschule Offenburg auf den Spuren ihrer männlichen Kollegen: Vom 15. bis 22. Juli findet der RoboCup, die Weltmeisterschaft der fußballspielenden Roboter, im Land des jüngsten deutschen WM-Triumphs, in Brasilien, statt. Mit vier Teammitgliedern – neben Leiter Prof. Klaus Dorer sind noch Hannes Braun, Stefan Glaser und Sven Oehler dabei – reist das Team Magma am Montag, 14. Juli, in die Küstenstadt Salvador da Bahia ab. Am diesjährigen Spielort will das Team in der 3D-Simulationsliga nach sieben Finalniederlagen in Folge dem amtierenden Weltmeister FCPortugal diesmal endlich den Titel abnehmen.

"Wir haben uns in der Vorbereitung vor allem darauf konzentriert, gegen Portugal besser zu werden und zum ersten Mal mehr Testspiele gegen die Portugiesen gewonnen als verloren", freute sich Klaus Dorer bereits vor ein paar Tagen. Möglich wurde dies durch eine neue Spielvariante, um die dribbelstarken Portugiesen vom Ball zu trennen, sowie eine insgesamt veränderte Taktik. Lediglich beim eigenen Dribbling war Magma zu diesem Zeitpunkt noch etwas im Trainingsrückstand, da ein leistungsstarker Rechner aufgrund seiner eigenen Wärmeentwicklung und der großen Hitze Ende Juni/Anfang Juli nicht wie geplant eingesetzt werden konnte. Doch das sollte inzwischen aufgeholt sein. Und auch für die Technical Challenge, die Team Magma im vergangenen Jahr gewonnen hatte, sind die vier nach Brasilien Reisenden trotz eines veränderten Bewertungssystems bestens vorbereitet. Im Punkt Scientific Challenge wird Sven Oehler seine Projektarbeit aus dem Research Master präsentieren. Im Punkt Mujoco Challenge geht es darum, mit Hilfe eines neuen von Stefan Glaser entwickelten Simulators möglichst weit zu kicken und im Punkt Ball Throwing Challenge kümmert sich Hannes Braun um einen möglichst weiten Ballwurf des Torhüters. "Durch die Konzentration auf den FCPortugal kann es zwar sein, dass wir gegen eins der anderen Teams etwas schlechter spielen, als im vergangenen Jahr, aber auch wenn ein chinesisches Team große Fortschritte gemacht hat, bin ich sehr optimistisch", erklärte Klaus Dorer kurz vor der Abreise.

Alle Daheimbleibenden können den Verlauf des diesjährigen RoboCups in den täglich Meldungen auf der Webseite von Team Magma und unter den in diesen veröffentlichten Links zur Live-Übertragung verfolgen. Diese Möglichkeit werden auch der AStA, der die Teilnahme dankenswerterweise finanziert hat, und das Team Sweaty, das 2025 bei einer anderen Meisterschaft an den Start gehen wird, nutzen und natürlich die Daumen drücken.

Info RoboCup

Der RoboCup ist einer der größten Wettbewerbe für autonome Roboter der Welt. Als ein bedeutendes Technologieereignis im Bereich der Forschung und Lehre findet er seit 1997 jährlich an unterschiedlichen Austragungsorten statt. An dem mehrtägigen Turnier mit Konferenz und Veröffentlichungen nehmen mehr als 2000 Teilnehmende aus aller Welt teil. Der Wettbewerb wird in verschiedenen Klassen ausgetragen: RoboCupJunior, RoboCupIndustrial, RoboCup@Home, RoboCupRescue und RoboCupSoccer. Einzig in der Klasse RoboCupSoccer vergleichen sich Maschinen, die wie der Mensch auf zwei Beinen stehen. Als Vision steht im Raum, dass die Roboter bis 2050 weit genug entwickelt wurden, um gegen die amtierenden Fußballweltmeister antreten und diese auch besiegen können.