Wissen wirkt weiter – Die Zukunft des Wissenschaftsstandorts Baden-Württemberg

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Vertreter*innen aus Wissenschaft und Politik, darunter Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch, diskutieren bei "Hochschulen im Dialog" die Lage.

Mehrere Menschen stehen auf einer Bühne im Halbkreis an Rednerpulten hinter ihne zwei große Bidlschirme mit Präsentationen und vor ihnen sitzende Zuhörende
© DHBW/Sascha Traub

Unter der Moderation von Stephan Ferdinand wurde in Stuttgart deutlich: Die Themen im Zusammenhang mit der Zukunft des Wissenschaftsstandorts Baden-Württemberg reichen von Finanzierung und Bürokratieabbau über Demokratiebildung bis hin zu internationaler Wettbewerbsfähigkeit und Verteidigungsforschung. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski hob die Bedeutung des kontinuierlichen Austauschs zwischen Politik, Hochschulen und Gesellschaft hervor: "Ein großer Trumpf Baden-Württembergs ist unsere sehr ausdifferenzierte Hochschullandschaft. Mit Blick auf die Zukunft ist es essenziell, dass wir unsere Kräfte bündeln und die Hochschularten übergreifend sowie interdisziplinär zusammenarbeiten – so kann jede ihre eigenen Stärken einzubringen. Wichtig ist, die Gesellschaft dabei mitzunehmen und sie für die Zukunftsthemen zu begeistern, an denen unsere Hochschulen forschen und zu denen sie lehren."

Mit Blick auf demokratische Herausforderungen plädierte Olschowski für starke Verbünde und Allianzen, die wissenschaftlich und gesellschaftlich wirken können. Eine "Konsolidierung" im Sinn von Hochschulschließungen werde es laut ihr nicht geben, wohl aber eine stärkere Clusterbildung nach inhaltlichen Schwerpunkten – insbesondere in Feldern wie Sicherheit und Verteidigung.

Prof. Dr. Stephan Trahasch, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der HAW in Baden-Württemberg und Rektor der Hochschule Offenburg, unterstrich, dass eine lebendige Demokratie vom gesellschaftlichen Zusammenhalt lebe. Investitionen in Studierendenwerke, Forschung und Transfer seien daher Investitionen in die Zukunft. Mit Blick auf das sinkende Interesse an MINT-Fächern im eigenen Land, aber die hohe Nachfrage internationaler Studierender, plädierte er deutlich für die Abschaffung der Studiengebühren für internationale Studierende: "Wir brauchen Offenheit für internationale Talente statt Zugangshürden."

Die Abschaffung der Studiengebühren für internationale Studierende war auch Thema in der anschließenden Fragerunde. Zudem ging es unter anderem um das Vertrauen zwischen Politik und Hochschulen sowie um den gesellschaftlichen Wert von Bildung und Forschung.

Hintergrund

"Hochschulen im Dialog" ist eine gemeinsame Initiative der Landesrektorenkonferenzen der Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Pädagogischen Hochschulen und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Das Format stärkt den hochschulübergreifenden Austausch mit Politik und Öffentlichkeit und trägt dazu bei, den Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg nachhaltig zu positionieren.