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Forschung für die Flugsicherheit: In der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik ist ein Projekt gestartet, in dem es um die länderübergreifende Kooperation von Flugkontrollzentren geht - unterstützt durch moderne Kommunikationstechnologie.

Bild: Fotolia

Das Projekt DDS-ATC (Data Distribution System - Air Traffic Control) soll einen Beitrag zur Harmonisierung im europäischen Luftraum leisten. Zentrale Komponente ist ein verteiltes Softwaresystem, das unter Realzeitbedingungen die Flugdaten mehrerer Kontrollzentren untereinander synchronisiert. Ziel ist es, dass alle Fluglotsen, gleichgültig ob am Startflughafen, am Ziel oder in einem Überflugsektor, auf ein gemeinsames virtuelles Flugobjekt zugreifen können, welches durch eine Middleware ständig mit neuesten, künftig einheitlichen Informationen über den Flug aktualisiert wird.

Hochschule entwickelt die Software

DDS-ATC fügt sich ein in das Single European Sky ATM Research Programme (Sesar), in welchem die Europäische Kommission und EUROCONTROL die Kapazität des europäischen Luftverkehrs für die nächsten Jahrzehnte sichern wollen und gleichzeitig eine weitere Erhöhung der Sicherheitsniveaus auf unseren Luftstraßen anstreben. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Mit im Boot ist die Karlsruher Firma COMSOFT, mittelständisches Unternehmen und Global Player im Bereich Internationale Flugsicherung. Während COMSOFT insbesondere die Anbindung an existierende FDPS (Flight Data Processing Systems) realisiert, entwickelt die Hochschule Offenburg die Software (Middleware) zur verteilten Datenhaltung und Kommunikation der Flugkontrollzentren untereinander. Hier kommen Technologien aus den Bereichen Peer-to-Peer-Computing, Replikationskontrolle und Publish/Subscribe-Systeme zum Einsatz.

Projekt läuft bis 2015

Auch der neue Internet-Kommunikationsstandard IPv6 wird zentraler Bestandteil der Lösung sein. Das Projekt unter Leitung von Professor Dr. Erwin Mayer hat aktuell zwei Mitarbeiter, Johannes Fröhlich (Informatik Master) und Mehran Shakeri (Communication and Media Engineering) und wird bis 2015 laufen. "Mit Bachelorarbeiten, Masterarbeiten und anderen Formen der Mitarbeit, ist es gleichzeitig ideale 'Spielwiese' für die Informatik-Studierenden der Fakultät E+I, zeigt es doch den Einsatz der Angewandten Informatik zur Lösung von konkreten Problemstellungen in einem technischen Umfeld", sagt Professor Dr. Erwin Mayer. Zeitgleich zum Projekt findet in diesem Wintersemester ein Lehrseminar "Informatik in der Flugsicherung" statt, das Studierenden des Informatik-Masters die Gelegenheit gibt, einen tieferen Einblick in diesen Hochtechnologiebereich zu gewinnen.