Studierende unterstützen bei der Heizungsoptimierung

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Gemeinsames Pilotprojekt mit Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk hilft beim Energie- und Kostensparen.

Ein Student beugt sich über einen Heizkörper und misst etwas, ein anderer schreibt die Daten auf.
© Hochschule Offenburg

Im Juni 2022 hatte der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer dazu aufgerufen, ihre Heizungseinstellungen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Eine solche Betriebsoptimierung könne bis zu 15 Prozent Energie im Haushalt sparen, so die Energiekosten senken und den Energieimport nach Deutschland reduzieren, begründete Habeck seine Bitte. Angesichts der aktuell hohen Energiepreise stieß sein Aufruf auf viele offene Ohren und groß war das Interesse in der Bevölkerung an einer Betriebsoptimierung der eigenen Heizung. Damit diese vorgenommen werden kann, ist zuvor allerdings ein zeitintensiver hydraulischer Abgleich der Heizung notwendig. Schnell war jedoch klar, dass das bereits aufgrund seiner normalen Aufgaben und den Fachkräftemangel restlos ausgelastete Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk (SHK-Handwerk) diese zusätzliche Arbeit nicht zeitnah stemmen können würde.

Aus diesem Grund haben sich die Hochschule Offenburg, die Universität Freiburg, das Fraunhofer ISE und die SHK-Innungen am Südlichen Oberrhein in einem Pilotprojekt zusammengetan: Engagierte Studierende der Hochschule Offenburg und der Universität Freiburg aus unterschiedlichen Studiengängen wurden in einem fünftägigen Kompaktworkshop mit Vorlesung, Seminar und Labor für die Datenaufnahme, Bestandsanalyse und Planung der Betriebsoptimierung bei Heizungen in Bestandsgebäuden fit gemacht. Darüber hinaus können sie nun den hydraulischen Abgleich und die Betriebsoptimierung gemeinsam mit SHK-Handwerkern zügig umsetzen, wie ein erstes Praxisbeispiel in einem denkmalgeschützten Reihenhaus aus den 1920er-Jahren in Freiburg zeigte. Dafür wurden im Heizungsnetz zunächst die korrekten Volumenströme über einen hydraulischen Abgleich eingestellt. Anschließend konnten die Vorlauftemperaturen gesenkt, die Temperaturspreizung erhöht und die Pumpendrehzahl reduziert werden.

Ab sofort werden nun weitere optimierungswillige Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer in der Region zwischen Freiburg und der Ortenau, SHK-Handwerkerinnen und -Handwerker sowie die Studierenden miteinander in Kontakt gebracht – zunächst über E-Mail, bald auch über eine eigene Webseite. Gemeinsam werden dann Termine vereinbart, Daten erfasst und konkrete Vorschläge entwickelt und umgesetzt, um die Heizungsanlagen der Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer künftig energieeffizient betreiben zu können. Als Nebenprodukt erhalten die Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer zudem eine fundierte Analyse, ob ihr Gebäude künftig auch mit einer Wärmepumpe effizient zu beheizen wäre. So soll in möglichst vielen Gebäuden das Energiesparpotenzial nicht nur genutzt werden, um Verbrauch und Kosten zu senken und den Import fossiler Energieträger zu reduzieren, sondern auch um Emissionen zu verringern und das Klima zu schützen.

Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, die bei dem Projekt dabei sein möchten, können sich unter riz@hs-offenburg.de melden.